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03 | 2023

Algerien

17. März 2023

In die Wüste geschickt

Reisen nach Algerien – Stand 03.23

Standort // N 24°33'70.0" O 09°29'02.6" //

Der Algerische Teil der Sahara gilt als eine der schönsten und abwechslungsreichsten Wüstenregionen der Erde. Von scheinbar unendlichen Sandmeeren bis zu engen Canyons und beeindruckenden Gebirgspisten ist eine Reise dorthin der Traum aller Wüstenreisenden.  Nach beinahe 20 Jahren sind wir vor wenigen Tagen von einer dreiwöchigen Reise durch Algerien zurückgekehrt. Hier ein paar unserer aktuellen Erkenntnisse: 

  • Insgesamt scheint sich die Situation – sowohl genehmigungsseitig als auch vom Gefährdungspotenzial zu entspannen. Neben der von uns bereisten Region „rund um Djanet“ im Süd-Osten sieht es so aus, als würden in absehbarer Zeit auch wieder anderer Regionen wie z.B. Hoggar auch für Automobilreisende wieder zugänglich werden. Im Moment scheint dies noch nicht möglich zu sein, aber die Zeichen für die nächste Saison stehen gut. Offensichtlich ist auch die Gefahr von inländischem fundamentalistischem Terror zurück gegangen – jedenfalls wurde uns dies vor Ort so gesagt.
  • Individuelles Reisen ist trotzdem weiterhin nur in Begleitung einer vom Staat anerkannten Tourismusagentur möglich. Diese holt die Gäste an der Grenze ab und muss auch die Route bei verschiedenen staatlichen Stellen genehmigen lassen. Die bis vor kurzem zusätzlich noch notwendige Polizeieskorte von der tunesischen Grenze // Algier bis hinunter nach Djanet scheint mittlerweile entfallen zu sein.
  • Algier: wir haben eine belgische Gruppe getroffen die über Algier eingereist ist und dort abgeholt wurde, ob dies einfacher als an der tunesischen Grenze geht ist offen.
  • Grenzübertritt: Die alten Grenzstationen bei Taleb Larbi wurden auf beiden Seiten geschlossen – es wurden dichter beieinanderliegende moderne Stationen gebaut. Es herrscht sehr reger lokaler Grenzverkehr. Als Touristen wurden wir sowohl auf tunesischer wie algerischer Seite gesondert und zuvorkommend abgefertigt. Die Zollkontrolle auf algerischer Seite war eher oberflächlich. Die Ausreise aus Tunesien und Einreise nach Algerien dauerte mit 8 Fahrzeugen 5,5Std. Zurück knapp 4Std. .
  • An der Grenze muss weiterhin eine algerische Haftpflichtversicherung abgeschlossen werden – ca. 35€/Geländewagen. Bei der Ausreise aus Algerien wird eine Ausreisesteuer von 500Dh für PKW (darunter auch VW Touareg) 3500 für Geländewagen und 12.000DH für LKW erhoben. (Wechselkurs: 1€=150Dh)
  • Treibstoff: Diesel 30Dh, Benzin 45Dh Kanister werden bei Einreise nach Tunesien kontrolliert, Zusatztanks nicht.
  • Kontrollen etc.: In jeder größeren Ortschaft gibt es eine oder mehrere Kontrollstellen. (Militär, Polizei, Gendarmerie). Diese scheinen die Routengenehmigung zu überprüfen, dies hat unsere begleitende Agentur gemacht. Übernachtungen auf der Transferstrecke müssen auch mit den Behörden abgeklärt werden. An zwei unserer Übernachtungsplätze kam nachts „Kontrollbesuch“. Die Übernachtungen im Gebiet Djanet waren dagegen freier wählbar. Insgesamt erscheint die Überwachung sehr flächendeckend zu sein.
  • Versorgung: Im Norden gibt es gut sortierte Supermärkte, im Süden eher kleinere Läden und Frischwaren auf dem Markt. Benzin und Diesel in jeder größeren Siedlung.
  • Straßenzustand: Bis zur lybischen Grenze bei Djanet brauchbare bis gute Teerstraße, es sind Tagesetappen über 500km problemlos möglich.

Unser Fazit: Algerien als Reiseziel ist wieder denkbar und es sieht so aus, als ob sich die Situation weiter vereinfachen würde. Für 2024 planen wir schon eine große Runde durch Südalgerien inklusive Hoggar und Tamanrasset. Zwar wird dies weiterhin nur in Zusammenarbeit mit einer algerischen Agentur möglich sein, aber bei der diesjährigen Reise war der Kontakt und das Know-How der Einheimischen eine gute Kompensation für den Verlust des „eigenständig“ Unterwegsseins.

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