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Kristallkugel

2021

28. Dezember 2020

REISE UPDATE 12 | 2020

Ein Blick in die Kristallkugel – Reisen 2021

Die momentane Situation, mit Ausgangssperren, Grenzschließungen und ausgeweiteten Quarantäneregelungen bildet für Reisefreudige einen weiteren Tiefpunkt am Ende eines schon sehr wechselhaften Coronajahres 1.0.. Wir wollen für die Reisesituation 2021 einen Blick in die Kristallkugel riskieren und mögliche Milestones für touristische Reisen im neuen Jahr zu identifizieren. Da in der Kristallkugel noch Vieles verschwommen erscheint, lohnt vielleicht zuerst der Blick zurück und auf die aktuelle Situation um mit einer passenden Brille nach vorne zu schauen.

Status Quo:

Der größte Teil der Welt ist als Risikogebiet eingestuft, große Teile außerhalb Europas schon seit mehr als 9 Monaten. Dies jedoch oft nicht, da es von dort besonders hohe Fallzahlen gibt, sondern, da die hygienischen Bedingungen vor Ort als unzureichend eingeschätzt werden oder den gemeldeten Fallzahlen misstraut wird. Innerhalb Europas sind seit November die meisten Regionen wieder als Risikogebiete eingestuft. Selbst innerhalb Deutschlands wird von Reisen abgeraten und in einigen Regionen gelten Ausgangssperren. Reisen wird zur Zeit ausdrücklich als  unerwünscht eingestuft, da es zur Ausbreitung des Virus beiträgt. Man kann zu den Maßnahmen und Entscheidungen stehen wie man möchte, wir haben nicht vor die Grundlagen anzuzweifeln, sondern wollen Potenziale und Perspektiven für die zukünftige Entwicklung aufzeigen. Dazu ist notwendig zu verstehen, wie die Entscheider priorisieren. Früher diente eine Reisewarnung tatsächlich der Warnung von Reisenden vor Gefahren in einem Gebiet. Spätestens seit der „2.Welle“ wird die Bezeichnung Risikogebiet genutzt um spezielle Maßnahmen wie zum Beispiel Quarantäne und Coronatests, für Reiserückkehrer festzulegen. Es geht also nicht mehr um die Warnung von Reisenden, sondern um den Schutz der jeweiligen Landesbevölkerung . Dies ist nicht nur in Deutschland so, sondern alle anderen Regierungen handeln beim Umgang mit dem Virus primär mit der Prämisse die eigenen Bevölkerung zu schützen und dem Wunsch durch Kontrolle der Grenzüberschreiter, einen Mosaikstein zur Viruskontrolle beizutragen. Deshalb werden aus unserer Sicht alle zukünftigen Reiseerleichterungen auch nur stattfinden, wenn dies den jeweiligen nationalen Interessen dient. Kurz gesagt: Reiseerleichterungen an sich stehen bei der Bewältigung der Coronakrise ganz hinten auf der Agenda. Deshalb wird es auch in den kommenden 12 Monaten auf die Entscheidungsfreude und Verantwortungsübernahme jedes einzelnen Reisenden ankommen, um mögliche Optionen für Reisen zu nutzen.

Reisen im Dezember 2020:

Es erschient vielleicht nicht so, aber schon jetzt sind touristische Reisen in großen Teilen Europas und sogar weltweit möglich. Da sich die Bedeutung von „Risikogebiet“ umgekehrt hat, muss als erster Schritt bei innereuropäischen Reisen nur akzeptiert werden, nach Rückkehr die jeweils gültigen Quarantäne- und Testregeln zu befolgen. Fast alle europäischen Grenzen stehen offen und aktuelle Beispiele von Reisenden in Spanien, Griechenland und Skandinavien zeigen, dass auch im Moment erlebnisreiches Reisen möglich ist. Wenn dann zusätzlich noch evtl. Quarantäneregeln / Coronatestnachweise in den besuchten Ländern berücksichtigt werden ist die Welt gar nicht mehr zu klein. Ob diese Reisen, dann das individuelle Risiko oder die Verbreitung des Virus erhöhen, liegt nach unserer Einschätzung nicht primär daran ob man reist, sondern wie man reist.

Die nächsten 3 Monate:

Obwohl der Start der Impfungen als das vielzitierte „Licht am Ende des Tunnels“ ein positives Signal ist, wird es in den nächsten 3 Monaten eher auf den Erfolg der „traditionellen“ Maßnahmen ankommen, in wieweit Reiseerleichterungen greifen. Wir gehen davon aus, dass sich die aktuelle Situation mit Geschäfts-, Schul-, Restaurant- und Hotelschließungen noch über den 10. Januar hinaus ziehen wird. Erst für Mitte Februar rechnen wir mit einer evtl. Öffnung von Restaurants und Hotels (diese wären dann schon wieder 3 Monate am Stück geschlossen gewesen). Reisen innerhalb Deutschlands werden dann wieder leichter möglich sein. An der europäischen Situation wir sich, außer einzelnem Oszillieren zwischen Risiko- und Nichtrisikoregionen und Maßnahmen für Reiserückkehrer wenig ändern. Relativ sicher erscheint uns, dass einige Länder in den nächsten Monaten Erleichterungen für schon Geimpfte, bzw. für Personen mit nachweislich überwundener Coronainfektion einführen werden.

Ostern könnte ein wichtiger Termin für grundlegende Strategieänderungen sein. Dann werden zum einen die Impfungen erste Erfolge mit einer gewissen Breite zeigen, zum anderen wird der ökonomische Druck hoch genug sein um Lockerungen wenigstens im innereuropäischen Personenverkehr zu ermöglichen. Ob dies jedoch schon vor den Osterferien (Mitte März), oder erst danach (Mitte April) passieren wird, hängt stark von der messbaren Entwicklung der lokalen Fallzahlen ab. Jedenfalls ist mit einer deutlichen Erleichterung individuellen Reisens ohne Quarantäne zu rechnen. Eventuell werden Schnelltests an den Grenzen zur gängigen Praxis.

Im Juni, mit dem Anfang der Urlaubssaison, wird es dann in Europa zu größerer Freizügigkeit kommen. Schon Pragmatismus wird dazu führen, dass die relativ harten Restriktionen aufgehoben werden und Reisen ähnlich dem vergangenen Sommer wieder möglich sein wird. Die fortgeschrittenen Impfungen werden auch unkompliziertes Reisen nach Norwegen, USA, Kanada und einige ausgewählte  Staaten möglich werden lassen. Wir bezweifeln jedoch, dass sich Australien, Asien und China schon dann „barrierefrei“  öffnen werden. Hier wird es weiterhin mindesten die Pflicht zum Nachweis eines Tests geben. Ein großer Teil des Rests der Welt wird weiterhin den Malus eines Riskogebietes haben.

So wie dieser Herbst die 2.Welle eingeläutet hat, wird der nächste Herbst der Gradmesser des Erfolges der internationalen Anstrengungen sein. In unserer Kristallkugel ist es tatsächlich so, dass ab Anfang Oktober das Coronarisiko keine wesentliche Rolle mehr bei transkontinentalen Reisen spielen und weltweites Reisen wieder fast wie „vor Corona“ möglich sein wird. Da wir aber auch wissen, wie schwierig es für Staaten ist, leibgewonnene Sicherheits- und Kontrollmaßnahmen aufzuheben ist zu befürchten, dass sich einige der Reisebeschränkungen auch über die Coronasituation hinaus etablieren werden.

Unser Fazit: Reisen wird im Verlauf des neuen Jahres wieder deutlich einfacher, jedoch sind kurze internationale Urlaubstrips bis Ostern in viele Regionen unattraktiv, da Quarantäneregelungen wertvolle Zeit verschlingen. Längere Touren sind sogar schon jetzt möglich und versprechen einmalige Erlebnisse an wenig besuchten Orten. Ab Sommer stehen viele Destinationen unter Berücksichtigung von Auflagen wieder problemlos offen. Und selbstverständlich sind wir sehr gespannt wie klar unser Blick in die Kristallkugel Ende 2020 war.

Wir wünschen Euch Mut und Freude beim Planen des Reisejahres 2021.

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